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G1 Grüngürtelultra

Mit einer langen Strecke begann das neue Laufjahr für unser Laufteam.

Beim G1 Grüngürtel Ultra rund um Köln herum standen gleich 63 Kilometer auf dem Programm

Entstanden ist der Lauf seinerzeit als Vorbereitung auf die TorTour de Ruhr 2018. Ausgedacht hatte sich das seinerzeit Thorsten Klenke. Als Einladungslauf nahmen bei der Premiere nur etwa 40 StarterInnen teil. In diesem Jahr findet die Veranstaltung schon zum 5. Male statt und die Teilnehmerzahlen haben sich vervielfacht. Bei 400 soll jetzt aber Schluss sein, um den familiären Charakter, von dem der Lauf lebt, zu erhalten.

Gelaufen wir nach wie vor auf dem G1.Dieser Wanderweg rund um Köln ist gut ausgeschildert und darum gut zu finden. Auf der 63 Kilometer Runde gibt es allerdings nur eine Verpflegungsstelle ziemlich genau in der Mitte. Hier muss man gut planen, kann allerdings auch unterwegs Essen oder Trinken nachkaufen. Eine Hälfte der Starter läuft die Runde links, die andere rechts herum. So kommt es immer wieder zu schönen Begegnungen während des Rennens.

Bei der Runde selbst scheiden sich die Geister. Von vielen geliebt, mögen einige den Kurs dann eher nicht.
Wie der Name schon sagt, gibt es viel Grün zu sehen. Jetzt im Winter überwiegt aber das Braun der Wälder, Wiesen und Felder und einige Parkanlagen gibt es zu bestaunen. Kleine Seen und Teiche gehören genauso dazu wie der Rhein, an dem man den einen oder anderen Kilometer entlanglaufen darf. Durch die vielen Brücken kommen auch etwas über 300 Höhenmeter zusammen, die man aber ansonsten nicht spürt. Immer wieder kann man einen Blick auf den Dom erhaschen.
Es geht aber auch immer mal wieder an Hauptstraßen entlang und es sind einige Ampeln zu queren. Es geht auch mal durch ein nicht ganz so schönes Wohngebiet. Dadurch ist die Runde etwas Asphalt lastig. Das gehört meiner Meinung nach aber einfach mit dazu, wenn man eine Großstadt wie Köln umrunden will.
Ich persönlich finde die Runde sehr Abwechslungsreich und ausgewogen. Daumen hoch von mir.

Und gelaufen wurde natürlich auch noch.
Zusammen mit Birgit Jahn und Sonja von den Grend Runnern sind wir Sonntagmorgen angereist. Nach einer Stunde waren wir da. Parkplätze gab es reichlich.
Die Vorzeichen waren allerdings nicht besonders gut. Alle hatten im Vorfeld massiv mit Verletzungen oder Krankheit zu kämpfen. Trotzdem wollten wir es versuchen und uns nicht sofort abschrecken lassen.

Das Wetter spielte schon einmal mit. Kurz nach dem Start um halb Neun hörte der Regen auf und bis auf einen kurzen Schauer kam er auch nicht mehr zurück. Die Temperaturen waren um die 10 Grad ziemlich frühlingshaft.
Birgit wollte es zusammen mit Sonja versuchen. Ich wollte etwas schneller starten und mir eine kleine Gruppe suchen. Mein Plan ging voll auf. Schon nach 3 Kilometern traf ich auf  Michael ,einem Lauffreund von mir, der mit Lara unterwegs war. Das war mein Hauptgewinn, denn bis ins Ziel knappe 9 Stunden später sollten wir zusammen bleiben.

Die weitere Geschichte des Laufs ist schnell erzählt. Mit vielen schönen Gesprächen und vielen tollen Bildern flog die Zeit nur so dahin und schon lag fast die Hälfte des Grüngürtels hinter uns. Die Verpflegungsstelle war bestens ausgestattet. Viele freundliche Helfer bedienten uns von vorne bis hinten. Wir genossen es in dem Bewusstsein, dass das dicke Ende noch kommt.

Für Sonja und Birgit war bei ungefähr der Hälfte Schluss. Es ist zwar etwas schade, aber die Gesundheit geht immer vor.

Für uns ging die Reise noch bis etwa Kilometer 40 ohne große Probleme weiter. Dann wurde es, wie erwartet, richtig hart.
Jetzt machte sich die Gruppe bezahlt.  Die Gehpausen wurden länger und die Schmerzen größer. Alleine wären jetzt vielleicht Gedanken an Aufgabe aufgekommen. Aber die gegenseitige Aufmunterung war Gold wert und trieb uns weiter. Zäh wie Kaugummi zog sich jetzt die Zeit. Aber Meter für Meter ging es vorwärts. Im letzten Licht des Tages erreichten wir den Rhein. Jetzt nur noch 5 Kilometer, also nur noch ein Klacks. Die Beine schrien nochmal richtig, als wir die letzte Brücke hoch mussten. Nun waren es noch wenige 100 Meter zum Ziel. Bergab legten wir noch so was wie einen Endspurt hin. Eine Ampel stoppt uns aber leider. Wenig später sind wir bei Einbruch der Dunkelheit im Ziel. Knapp unter 9 Stunden sind es geworden. Wichtiger noch ist aber, dass wir als Lauffreunde ein ganzes Stück enger zusammengerückt sind. Genau darum liebe ich den Laufsport. Danke Lara und Michael.

Birgit und Sonja erwarteten mich schon im Ziel. Sie mussten ziemlich lange auf mich warten. Trotzdem freuten sie sich mit mir. Sie warteten auch geduldig, bis ich mit allem fertig war. Und das dauerte, denn ich war ziemlich fertig.

Ich bin glücklich, euch als Lauffreundinnen zu haben.

 

Bericht und Foto: Ralf Schuster