Leichtathletik

Bergischer 6 Stundenlauf 2017 war völlig verregnet

Samstagmorgen um 7 in Essen. Es regnet in Strömen und es soll auch den ganzen Tag nicht aufhören. Das ist eigentlich kein Laufwetter. Und heute soll ich in Remscheid 6 Stunden am Stück laufen ? Das ist undenkbar. Trotzdem steht Birgit Jahn viel zu früh für mich um Viertel vor acht bei mir (Ralf Schuster) auf der Matte. Wir sammeln dann noch Biggi Schmalz ein und schon sind wir auf der Autobahn Richtung Remscheid. Wie sich herausstellt, wäre jeder für sich wohl im Bett geblieben. Aber der Krayer Herdentrieb war wieder einmal stärker.
Unterwegs regnet es dann aber so schlimm, das doch noch Zweifel aufkommen, ob das heute eine gute Idee war. Aber zur Not kann man auch wenig laufen und viel Zeit an dem Verpflegungspunkt verbringen. Veranstalter Oliver Witzke ist bekannt für die gute Organisation seiner Läufe , die er überwiegend im Bergischen Land veranstaltet. Auch für die Verpflegung wird er in Läuferkreisen geliebt. Das ist auch heute nicht anders. Das die Duschen im Freibad bei diesen miesen Wetter nicht genutzt werden können, mietet er kurzer Hand 3 Hotelzimmer im Hotel als Ersatzduschen an. Da muss man erst mal drauf kommen. Das ist absolut Vorbildlich und wird dankbar von vielen Teilnehmern angenommen.

Wir haben vor dem Start noch Zeit und können darum noch im Hotel gemütlich Kaffee trinken. Doch unsere schöne Zeit läuft ab. Um kurz vor Zehn müssen wir raus in den Regen. Oliver gibt vor dem Start letzte Anweisungen. Nützt ja nix. Um 10 geht es los. Einige Starter nörgeln noch still über den Regen , die matschige Strecke . Das ändert sich aber sehr schnell. Schon nach kurzer Zeit scheint der Regen vergessen und die Helfer verbreiten eine ausgesprochen gute Stimmung. Die 2,9 Kilometer lange Runde führt um einen Stausee und führt ausschließlich durch Wald. Auf der Staumauer der Eschbachtalsperre steht dann der ausgezeichnete VP.

Für mich läuft es auch sehr gut. Mit Dennis John finde ich einen weiteren Krayer im Feld. Unser Lauftempo ist ähnlich und so drehen wir gemeinsam Runde um Runde. Zwischendurch laufen wir noch einige Kilometer mit Birgit und Biggi gemeinsam. So ist das Rudel für kurze Zeit komplett. Bei 15 Runden (Marathon +)steigt Dennis dann leider aus. Er will einen Tag später noch den LIDOMA laufen. Zum Glück nehmen mich die Mädels wieder mit ,die bis hierhin komplett zusammen liefen. Beide wollen auch unbedingt 15 Runden machen. Die letzten 3 Runden laufe ich mit Birgit. Die Zeit vergeht im Flug, vom Regen merke ich schon lange nichts mehr. Dann sind wir nach circa 5:30 Std. schon durch. Birgit hat die 15 Runden voll. Das sind hier 43,5 Kilometer. Bei mir sind das heute sogar 49,3 Kilometer. Ein freundlicher Helfer macht mich noch darauf aufmerksam, dass mir noch etwas zu den 50 Kilometer fehlt. Aber mir reicht es jetzt. Nach den 100 Kilometern der Vorwoche bin ich froh, dass auch Birgit nicht noch eine Runde laufen möchte. Da warten wir lieber am VP  plaudern mit den Helfern und genießen gefühlt den 20. Sckokoriegel. Ich liebe 6 Stundenläufe !
Kurz darauf beendet auch Biggi ihre 15. Runde. Sie wollte sich die letzten 3 Runden lieber alleine quälen. Das ist aber nicht ungewöhnlich für sie. Im Ziel kann sie dann auch sofort wieder lächeln. Es ist geschafft. Der nächste Ultra ist eingetütet und die Urkunde dazu gibt es dann sofort.
Wir legen uns erst mal trocken und machen uns frisch. Zum Abschluss gibt es nochmal Belohnungskaffee . Die Siegerehrung kommt für uns leider zu Spät ,wir müssen zurück. Danke Mädels . Trotz des Wetters war es wieder sehr schön , mit euch zu laufen.

Ein großes Dankeschön nochmal an Oliver Witzke und sein tolles Team. Das schlechte Wetter hat man euch nicht angemerkt. Damit habt ihr es uns viel leichter gemacht. Wir kommen gerne wieder. Entweder zum 6 Stundenlauf oder zu einem deiner anderen Veranstaltungen.

Falko Gallenkamp pulverisiert den Streckenrekord

Sportlich spielte sich auch bemerkenswertes ab. Titelverteidiger Falko Gallenkamp lief ein fantastisches Rennen. Er stellte mit 81,2 Kilometer einen tollen Streckenrekord auf und nimmt dafür hochverdient eine Prämie von 100 Euro mit nach Hause .Die Frauensiegerin Saskia Löhrich lief genau 59;4 Kilometer.