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Glücksgefühle beim Bödefelder Hollenlauf

Der Bödefelder Hollenlauf gehört definitiv zu meinen Lieblingsläufen. Jetzt stand dieses schöne Event schon zum 9. Male auf meinem Programm. Eigentlich ist es ja der Hollenmarsch. Und das aus gutem Grund. Die Wanderer sind hier klar in der Überzahl. Probleme gibt das aber keine. Gegenseitige Rücksicht prägen die Stimmung auf den Strecken. Man grüßt sich freundlich, feuert sich gegenseitig an. Der große Vorteil ist aber, dass man selten alleine unterwegs ist. Das gibt mir das gute Gefühl von Sicherheit. 

Eine Woche zuvor war ich noch bei der Ruhrschleife in Arnsberg Bruchhausen und habe einen 24 Stundenlauf gemacht. Nach 100 Kilometern habe ich dann aber sicherheitshalber meinen Lauf beendet. Leider zwickte der Rücken und ich wollte meinen Start in Bödefeld nicht gefährden.

Schon am Donnerstag bin ich angereist, um mich schon mal etwas warm zumachen. Beim Spaziergang hoch zur Kapelle fühlt sich der Rücken gut an. Das ist schon mal sehr positiv.
Am Freitag meldete ich mich dann an. Ich habe mich dann für das L Paket entschieden. Der große Vorteil ist hier, dass man unterwegs entscheidet, wie lange man laufen möchte. Ich konnte also zwischen Marathon und 55 Kilometer wählen. Aber soweit war es noch nicht. Am Freitagabend schaute ich mir um 19:30 Uhr den Start der Wanderer über 101 Kilometer an. Respekt vor allem die sich das zutrauen. Nachts durch den Wald, dazu kommen jetzt auch noch Regen und Kälte. Da freute ich mich, dass ich erst um Samstag um 9 Uhr loslaufen durfte.

Gut ausgeschlafen machte ich mich auf den Weg zur Schützenhalle. Es ist zwar kühl, doch die Sonne schien. Das Frühstück gehörte zum Startpaket und ließ keine Wünsche offen. Allein dafür lohnt sich schon fast ein Start hier. Nach dem ausgiebigen Frühstück ging es dann endlich los.

Ich merkte sofort das mein Laufkollege zu schnell war. Ich ging vorsichtig an, um den Rücken zu schonen und fand schnell einen neuen Laufbegleiter. Wir liefen bergab und gehen bergan. Das ist der Plan, der am Ende aufgehen sollte. Die Strecke war vom vielen Regen der Nacht recht durchgeweicht. Da musste man schon höllisch aufpassen. Darum genießten wir die Zeit an den Verpflegungsstellen umso mehr. Die waren sehr gut bestückt mit allem, was man so braucht. Besonders der wechselnde Kuchen hatte es uns angetan. Leider waren an den ersten VPs die legendären Nussecken schon aus. 
Weiter ging es dann bis zur Kreuzung. Ich entschied mich dann für die längere Strecke, weil es mir ziemlich gut ging. Bis zum Kahlen Asten sind es ab hier auch nur noch 5 Kilometer. Der war für mich das Highlight der Strecke. Aber zuerst musste man da erstmal hin. Denn unmittelbar davor gab es erst noch den Sahnehang.

Diese steile Skipiste musste erst noch erklommen werden. Das ist nicht so einfach und immer wieder hört man laute Flüche über die Piste hallen. Nach harten Steigungsmetern war es aber geschafft, und man erreichte den Astenturm. Ein Kilometer weiter kam der Wechselpunkt für die 55 Kilometer. Und hier wartete auf uns der zweite Höhepunkt des Tages. Es gab hier noch Nussecken. Jetzt war der Tag komplett gerettet. Das war genau das, was wir für unseren Rückweg noch gebraucht haben. 
Die letzten 15 Kilometer gingen meist bergab. Da machten sich schon mal Glücksgefühle breit. Nur noch ein kurzer Gegenhang und die letzte Verpflegungsstelle kam in Sicht.
Ab hier ging es dann 5 Kilometer abwärts bis ins Ziel. 
Im Ort war viel los und so bekamen wir unsere Portion Applaus ab und auch gleich die Medaille umgehängt. 7:40:15 Std. waren wir gemeinsam unterwegs. Aber das ist nebensächlich. So entstehen Lauffreundschaften und darauf kommt es an. 

Meinem Rücken geht es auch gut, viel besser als erwartet. Und das ist gut so. Denn in 2 Wochen geht es zum Eifelmarathon. Da ist es übrigens auch sehr schön.

Bericht und Foto: Ralf Schuster